Das nervt! – Wer von uns kennt diesen Satz nicht! Sei es die Mitarbeiterin, die nicht nachfragt, wie es eigentlich vereinbart war, oder die Verkäuferin beim Bäcker, die die Brezn und den Coffee to go ausgerechnet heute, wo du es besonders eilig hast, extremst langsam abkassiert. Mit diesem Impuls to go findest du Klarheit über dein persönliches “Das-nervt-Muster” und die Situationen, in denen es auftaucht. Außerdem zeige ich dir ein hilfreiches Tool, mit dem du einen ersten Schritt zum Auflösen deines Musters machst.

 

Nervige Situationen sind individuell

Wir haben alle verschiedenste Erfahrungen in unserem bisherigen Leben gesammelt, die uns unterschiedlich geprägt haben. Schon im Kindesalter beginnt unser Gehirn Erfahrungen als neuronale Verknüpfungen abzuspeichern. Dabei werden Situationen mit bestimmten Bildern, Geräuschen wie z. B. Stimmen oder Musik, Emotionen und manchmal ergänzend dazu mit Gerüchen und Geschmäckern abgespeichert. Da wir aufgrund unserer persönlichen Wahrnehmungsfilter Dinge auf verschiedenste Weise mit allen Sinnen wahrnehmen, verknüpfen selbst zwei Menschen, die ein und dieselbe Situation erleben, diese auf andere Art und Weise ab. 

 

Ein Beispiel dazu: Stefan, 31, Kerstin, 30 und Ralf, 27 sind Geschwister. Bei einer Familienfeier kommt der Sommerurlaub in Italien zur Sprache, als Ralf ohne Schwimmflügel aber mit allen seinen Anziehsachen und dem frisch gekauften Eis in den Pool des Hotels gefallen ist und der Bademeister  ihn in einer spektakulären Aktion vor dem Ertrinken gerettet hat. Die Drei tauschen sich über ihre Erinnerungen aus.
Kerstin hat diesen Vorfall als äußerst dramatisch abgespeichert. Sie sieht den damals vierjährigen Ralf ins Wasser fallen, hört die Mutter aufschreien und spürt den Riesenschreck in der Brust, als ob es heute wäre. In der Nase hat sie den Chlorgeruch des Pools.
Stefan hat das Erlebnis ganz anders verknüpft. Er sieht zwar auch, wie Ralf ins Wasser fällt, aber zusätzlich sieht er wie Ralfs Eis einen Salto macht und genau neben den Füßen einer älteren Dame am Rand des Pools landet. Er hört die italienische Musik des Eiswagens, lacht innerlich bei der Szene und schmeckt das leckere italienische Stracciatella Eis auf der Zunge.
Spannend, oder? Aus diesem Grund hilft uns der Austausch mit Freunden meistens nicht weiter, wenn es um die Reflexion nerviger Situationen geht 🙂

 

Das persönliche Muster erkennen

Für die Reflexion deines “Das-nervt-Musters” ist es hilfreich, wenn du mit einer neugierigen, offenen und zu dir selbst ehrlichen Haltung analysierst, welche Zusammenhänge es zwischen den augenscheinlich verschiedenen Situationen gibt. Dabei unterstützen dich die folgenden Reflexionsfragen:

 

    • In welchen Situationen denkst du “Das nervt!”?
    • Mit welchen Personen erlebst du nervige Situationen?
    • Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Situationen und Personen?

 

Manchmal wiederholen sich ähnliche Situationen so oft, bis wir sie für uns aufgelöst haben. Es sind so etwas wie Übungsmomente für uns, in denen wir unser Verhalten trainieren können, kleine Workouts für unser Verhalten. Üben kannst du aber erst, wenn du verstehst, was du genau in dieser Situation bisher unbewusst gemacht hast und wie du dich zukünftig bewusst und ideal verhalten möchtest. Dabei hilft das Konzept der Schattenarbeit des Psychologen C. G. Jung. Ganz kurz erklärt ist der Schatten die Seite unserer Psyche, die wir unbewusst verstecken und nicht ausleben. Schatten können sich zeigen, wenn wir extrem genervt auf Personen reagieren. Diese Personen sind dann die Projektionsfläche für Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die wir uns nicht erlauben und unbewusst unterdrücken. 

 

Häufig denken wir in den Situationen, wo uns Dinge oder Menschen nerven, einen bestimmten Satz. Dieser Satz kann der Schlüssel sein, um die Situation zukünftig Schritt für Schritt aufzulösen. Ein kleines Beispiel dafür. Susanne hat eine Mitarbeiterin, der sie manchmal Prozesse mehrfach erklären muss, bis sie sie versteht. Ab und zu denkt Susanne in diesen Situationen “Wieso versteht sie das nicht?” Bei ihren Kunden reagiert sie durchaus gelassener, wird aber in Terminen manchmal ungeduldig und denkt “Wollen die das nicht kapieren?” Zwei ähnliche Situationen mit zwei ähnlichen Gedanken. In Susannes Beispiel geht es darum, dass es sie triggert. wenn andere Personen Dinge nicht verstehen (wollen). Ihr Satz wäre entweder die Frage “Wieso versteht sie das nicht?” oder “Wollen die das nicht kapieren?”. Hier kann sie in sich hineinspüren, welcher Satz stärkere Emotionen in ihr auslöst.

 

The Work zum Hinterfragen der Überzeugung

Um den Fokus weg vom Problem hin zu einer Lösung zu lenken, hilft das Hinterfragen dieser Überzeugung anhand der Methode The Work von Byron Katie. Sie stellt dafür vier einfache Fragen, die beantwortet werden.

 

    1. Ist das wahr?
    2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
    3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
    4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Sind die Fragen beantwortet, wir die der Satz umgekehrt. Mögliche Umkehrungen für “Wieso versteht sie das nicht?” könnten sein:

    • Wieso versteht sie das?
    • Wieso verstehe ich das nicht?

Ein detailliertes Arbeitsblatt und eine Anleitung findest du auf der Webseite von The Work

https://thework.com/wp-content/uploads/2019/07/obaat_de_14may2019_a4-r.pdf 

Probiere es gerne direkt aus und hole dir Unterstützung von einer Person deines Vertrauens, wenn du alleine nicht weiterkommst.

Es lohnt sich, denn erst wenn wir selbst diese Eigenschaft oder das Verhalten für uns akzeptieren und ausleben, nehmen die Situationen allmählich ab. Bis dann das nächste Thema dran ist 😉

 

Die Autorin:

Christiane Temme

Christiane Temme

Coach und Gründerin von Impuls.Now.

Im Rahmen von Karriere- und Outplacement Coachings, unterstützt Christiane Coachees, die glücklich im Beruf und im Leben werden möchten, auf dem Weg der Veränderung. Ihr Motto dabei ist, raus aus dem was nicht mehr gut tut, hin zu einem Leben nach den eigenen Vorstellungen. Als NLP Trainerin und Coach setzt sie mit ihren Coachings, Seminaren und kleinen Designartikeln die nötigen Impulse.

www.impulsnow.de 

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